Dienstag, den 29.11.2011 KO2-F-150 |
Prof. Dr. A. Kolb (Zürich)
Die Erfassung und Vermessung der Welt bei den Römern. Das Beispiel der Strassenverzeichnisse Das Römische Reich war nach dem Selbstverständnis Roms ein imperium sine fine. Um dieses ausgedehnte Territorium nicht nur zu beherrschen, sondern umfassend zu erschliessen, war der Aufbau einer Binnengliederung sowie die Schaffung einer Infrastruktur für Transport und Kommunikation erforderlich. Dementsprechend orientierte sich die Erfassung der Welt bei den Römern an ihrem ausgedehnten Verkehrsnetz, das uns u.a. durch die antiken Strassenverzeichnisse tradiert ist. Von diesen Texten hat sich die Forschung bisher vor allem mit der literarischen Tradition befasst. Mit dem Fund des „Stadiasmus von Patara“ erhält nun die Frage nach Funktion und Bedeutung der durch Inschriften überlieferten Strassenverzeichnisse stärkere Bedeutung. Der Vortrag wird zeigen, dass solche Monumente als Zeugnisse medialer Inszenierung der Raumerschliessung dienten.
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