Mittwoch, den 24.10.2018 KO2-F-150 Einladung (PDF)
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Prof. Dr. K. Schlapbach (Fribourg)
Dichten als Tanzen. Etappen einer Verwandtschaft von der griechischen zur römischen Lyrik Der Vortrag leuchtet körperliche und kinetische Metaphern und Bilder des Dichtens in der frühgriechischen Dichtung und bei Horaz aus. Schon die tanzenden Musen bei Hesiod verweisen auf die untrennbare Einheit von kinetischer Energie und dichterischer Produktion (Theogonie 70); diese Einheit kommt auch in der sozialen Institution des Symposions und in der Chorlyrik zum Ausdruck. Horaz bereichert diese Tradition um neue Bilder: Ein guter Dichter muss schnell und wandelbar sein wie ein Pantomime, er muss wie ein Akrobat auf einem gespannten Seil gehen können. Der Vortrag fragt, was diese Bezugnahme auf den Körper, auf Bewegung und Tanz generell und insbesondere bei einem Römer bedeuten kann, der ein lyrischer Dichter nach griechischem Vorbild sein will, jedoch nicht mehr in die glei-chen Performancekontexte eingebettet ist.
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