Mittwoch, den 1.11.2023 KO2-F-150 Einladung (PDF)
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Prof. Dr. Mario Baumann (Dresden)
Immer der Nase nach: Die Darstellung von Gerüchen in der antiken griechischen Literatur Unter unseren Sinnen nimmt das Riechen eine Art Mittelstellung ein: Die Geruchswahrnehmung kann einerseits über einige Distanz erfolgen und unterscheidet sich damit von den „Nahsinnen“ Schmecken und Tasten; anderseits setzt sie aber doch einen direkteren physischen Kontakt zum Wahrnehmungsobjekt voraus als die „Fernsinne“ Sehen und Hören. Ähnlich zwitterhaft ist auch, dass der engen Verbindung des Geruchsinns mit Erinnerung und Emotionen die notorische Schwierigkeit gegenübersteht, Geruchseindrücke überhaupt in Worte zu fassen. Der Vortrag zeigt, wie die antike griechische Literatur eben diese ambivalenten Eigenschaften des Geruchsinns aufgreift, um starke und oft überraschende Wirkungen auf ihr Publikum zu erzielen. Zugleich lädt er zu einer Reise durch Texträume und Duftwelten ein, die uns von Athen bis ins „Glückliche Arabien“ und zu den Inseln der Seligen führen wird.
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