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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Akademischer Bericht 2002 (Klass.-Phil. Seminar)

Vorsteher in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Christoph Riedweg

Zusammenfassung (Management Summary)

Unter der Bezeichnung "Klassische Philologie" wird seit langem die Beschäftigung sowohl mit der griechischen als auch mit der lateinischen Literatur des Altertums zusammengefasst. Dementsprechend gibt es am Klassisch-Philologischen Seminar je einen Lehrstuhl für Gräzistik und einen für Latinistik. Gegenstand von Forschung und Lehre ist die gesamte literarische Hinterlassenschaft der 'klassischen' Antike, von den Anfängen in mykenischer Zeit (zweite Hälfte des 2. Jahrtausends v.Chr.) über die Hochblüte im 5./4. Jahrhundert v.Chr. (Griechenland) bzw. um die Zeitenwende (Rom) bis in die griechisch-römische Spätantike, wobei auch immer wieder die prägende Fortwirkung dieser Literaturen in Byzanz, im lateinischen Mittelalter und in der Neuzeit von der Renaissance bis in die Gegenwart in den Blick kommt.

Prof. Dr. Therese Fuhrer: Ordinaria für Klassische Philologie/Latinistik.
Prof. Dr. Christoph Riedweg: Ordinarius für Klassische Philologie/Gräzistik; Seminarvorsteher.
PD Dr. Laura Gemelli Marciano: Privatdozentin für Klassische Philologie.
Ausserdem haben verschiedene Lehrbeauftragte am Seminar Veranstaltungen gehalten.

  • In der Berichtsperiode waren im Durchschnitt 33 Studierende mit dem Hauptfach Gräzistik und 37 Studierende mit dem Hauptfach Latinistik an der Universität Zürich eingeschrieben. Als Nebenfach belegten durchschnittlich 33 Studierende Griechisch und 54 Studierende Latein.
  • 4 Studierende haben ihr Studium erfolgreich mit dem Lizentiat abgeschlossen.
  • 13 Studierende waren während der Berichtsperiode dabei, eine Promotion zu verfassen; 3 Personen schreiben an einer Habilitation.
  • Die Proff. Dr. Th. Fuhrer und Ch. Riedweg engagierten sich in verschiedenen interdisziplinären Veranstaltungen.
  • Prof. Dr. Th. Fuhrer organisierte zusammen mit den Proff. Paul Michel und Peter Stotz im WS 2002/03 die interdisziplinäre Ringvorlesung "Geschichten und ihre Geschichte".
  • Prof. Dr. Th. Fuhrer organisierte zusammen mit PD Dr. Christoph Flüeler und den Proff. Schmidt und Marie-Claire Gérard-Zai im Rahmen des Programms des Schweizerischen Nationalfonds den Graduiertenkurs "Texte im Mittelalter", welcher im September 2002 in Fribourg stattfand.

Am Klassisch-Philologischen Seminar sind verschiedene, auch interdisziplinäre Forschungsprojekte mit internationaler Beteiligung am Laufen (unter anderem zusammen mit den Universitäten Basel, Birmingham, Bonn, Heidelberg, Jena, Mannheim). Davon wurden in der Berichtsperiode zwei Projekte vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt:

  • Prof. Dr. Ch. Riedweg, Dr. R. E. Harder: "Kyrill von Alexandrien, Gegen Julian: Kritische Edition der erhaltenen Bücher 1 - 10".
  • Prof. Dr. Th. Fuhrer/Prof. Dr. Dominik Perler, Philosophisches Seminar, Universität Basel, lic. phil. Damian Caluori, lic. phil. Kaspar Howald, Sergei Mariev M.A.: "Formen des Zweifels: Skeptizismus im Spätmitelalter und in der frühen Neuzeit".

Forschungsschwerpunkte (Stichworte):

  • Prof. Dr. W. Burkert (Emeritierter Professor für Klassische Philologie, bes. Griechisch): -> Anthropologie -> Religion -> Alter Orient -> Vorsokratiker.
  • Prof. Dr. Th. Fuhrer (Ordinaria für Klassische Philologie/Latinistik): -> Augustin -> Lateinische Dichtung -> Antike Philosophie -> Skeptizismus.
  • PD Dr. L. Gemelli Marciano (Privatdozentin für Klassische Philologie): -> Antike Philosophie -> Vorsokratiker -> Atomisten -> Antike Medizin -> Hippokrates.
  • Prof. Dr. H. Marti (Titularprofessor für Klassische Philologie): -> Frühe christliche Literatur -> Augustinus -> Rufinus.
  • Prof. Dr. Chr. Riedweg (Ordinarius für Klassische Philologie/Gräzistik): Orpheus und Orphik -> Pythagoras von Samos und alter Pythagoreismus -> Rhetorik -> Antike Literaturtheorien -> Spätantike und Christentum -> Kaiser Julian -> Kyrill von Alexandrien -> Geschichte der Philosophie in den ersten Jahrhunderten nach Christus.
  • Prof. Dr. H. Tränkle (Emeritierter Professor für Klassische Philologie, bes. Latein): -> Dichtung der augusteischen Zeit -> Lateinische Literatur der Spätantike und des frühen Mittelalters.
  • Im Sommersemester 2002 organisierte das Klassisch-Philologische Seminar zum letzten Mal die Ergänzungsprüfungen in Latein und Griechisch. Ab WS 2002/03 hat das neu gegründete Sprachenzentrum der Universität und ETH sämtliche Arbeitsabläufe bis zur Durchführung der Prüfungen übernommen.
  • An den beiden noch vom Seminar durchgeführten Latinumsprüfungen nahmen insgesamt 214 Kandidierende teil, wovon 146 erfolgreich bestanden.
  • Die Dozierenden waren als Experten für diverse Prüfungen, als Gutachter nationaler und internationaler Forschungsvorhaben, als Organisatoren von Kongressen sowie als HerausgeberInnen verschiedener in- und ausländischer Zeitschriften, Reihen und Standardlexika tätig.
  • Im Rahmen des "Virtuellen Campus Schweiz" (VCS) beteiligen sich seit Oktober 2000 die wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr. Bodo Näf und Dr. Pascal Stoffel am Projekt "Latinum Electronicum", einem Internet-Latinumskurs in vier Sprachen, der von den Universitäten Basel, Neuenburg, Tessin, Zürich und Ohio State ausgearbeitet wird.
  • Frau Prof. Dr. Th. Fuhrer ist Mitglied der Trägerschaft des Transdisziplinären Studiengangs "Wissenschaft und Weisheit" der Fachstelle für Weiterbildung der Universität Zürich.
  • Das Klassich-Philologische Seminar hat im SS 2002 zum zweiten Mal zusammen mit der Stiftung "Schweizer Jugend forscht" eine Studienwoche über "Philosophische Literatur in Griechenland und Rom" durchgeführt.