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Leitung in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Ulrich Eigler
Das Klassisch-Philologische Seminar der UZH mit seinen Teilbereichen Gräzistik und Latinistik ist aufgrund der vielfältigen Forschungsinteressen seiner Mitarbeiter, der besonderen Gewichtung von Literatur- und Sprachwissenschaft sowie seiner inzwischen guten Zusammenarbeit mit anderen literatur- und kulturwissenschaftlichen Fächern nicht nur im deutschsprachigen Raum hervorragend aufgestellt. Zu den vor allem durch Prof. C. Riedweg und Prof. em. W. Burkert und PD Dr. V. Masciadri vertretenen
Forschungsschwerpunkten der Religionswissenschaft, des Griechischen Mythos und der Philosophiegeschichte kommen mit Prof. U. Eigler und Prof. M. Baumbach die Gebiete der Literatur der zweiten
Sophistik, der griechischen Epigrammatik, der Literatur der römischen Republik und Kaiserzeit, die lateinische Dichtung der Spätantike und des Humanismus sowie die Rezeption der Antike. Eine Vielzahl von im Rahmen der Nachwuchsförderung entstehenden Qualifikationsarbeiten bereichert das Spektrum zusätzlich. Durch den in 2006 in Zürich abgehaltenen internationalen Kongress zu "Quintus Smyrnaeus", eine reiche Vortragstätigkeit Institutsangehöriger im In- und Ausland sowie eine entsprechende Zahl von Gastvorträgen in Zürich stellen sich die Forschenden des Klassisch-Philologischen Seminars dabei jederzeit in einen internationalen Dialog. Eine umfangreiche Publikationsliste belegt die Produktivität der in Zürich betriebenen kulturhistorischen und literaturwissenschaftlichen Forschung. In der Lehre traten nicht erst im Berichtszeitraum zum Altbewährten in zunehmendem Masse neuere Lehr- und Lernformen. Ein E-Tutorat vermittelt seit 2006 methodische und fachliche Grundlagen, zudem gab es mehrere,
von den Studierenden gut besuchte Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen zum Einsatz der
sog. "neuen Medien" in der Klassischen Philologie durch den IT-Beauftragten des Seminars. Stark wurde zudem auf die Vernetzung einzelner Lehrveranstaltungen untereinander geachtet, eine intensivierte Kooperation mit der Komparatistik schärfte bei den Studierenden modern-philologisches Methodenbewusstsein. Die Weiterbildungsveranstaltungen der Hochschuldidaktik, ein traditionell grosser studentischer Einfluss auf Inhalte und Methoden und die Schulerfahrung vieler Lehrender sichern die Qualität der Lehre am Klassisch-Philologischen Seminar. Wichtigstes Instrument der Nachwuchsförderung am Klassisch-Philologischen Seminar bilden die Assistenzstellen, die in Zürich hauptsächlich mit Doktorierenden besetzt werden. Die Forschung der Nachwuchskräfte wird durch individuelle Betreuung sowie
durch das gezielte Offenhalten von Freiräumen im Rahmen der Assistenz gefördert, während die vielfältigen Anforderungen im Bereich der persönlichen Assistenz und der Seminarverwaltung in nahezu idealer Weise für allfällige zukünftige Aufgaben qualifizieren. Erstes Ziel für die Zukunft muss die Sicherung und Fortführung des hohen Niveaus in Lehre und Forschung sein. Die Lehre wird hierbei zunehmend auf sich verändernde Anforderungen der Praxis sowie auf moderne Lehr- und Lernformen ausgerichtet werden. Dabei setzen wir stark auf den Ausbau neuer Lehrmittel, vor allem auf den Einsatz des E-Learning.
Die vom Evaluationsbericht der Expertenkommission empfohlene Verschiebung der Gewichte zwischen
den literatur- und den sprachwissenschaftlichen Teilen der Ausbildung zugunsten der Literaturwissenschaft muss weiter vorangetrieben werden. Von einer noch stärkeren Vernetzung der Forschung mit anderen Fachbereichen erwarten wir eine noch bessere Positionierung der Klassischen Philologie im Fächerkanon der Universität nicht nur als erster Zugang zur Kultur und Literatur der Antike, sondern auch als wichtiger Gesprächspartner der modernen Literaturwissenschaften. Die Forschung soll durch den Aufbau von weiteren Projekten und mehrere internationale Kongresse in den nächsten Jahren weiter gestärkt werden, die Intensivierung der Nachwuchsförderung ist nur ein Teil dieser Initiative. Des Weiteren wird nach ersten Erfolgen im Berichtszeitraum die Zusammenarbeit zwischen Universität und Schule weiter institutionalisiert, um bei der Vermittlung der Alten Sprachen eine bessere Abstimmung
zu erreichen.