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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Akademischer Bericht 2008 (Klass.-Phil. Seminar)

Leitung in der Berichtsperiode:
Prof. Dr. Ulrich Eigler

Zusammenfassung (Management Summary)

Die Vertreter der Klassischen Philologie sind bemüht, Forschung und Lehre nach Möglichkeit in weitere Forschungszusammenhänge, die sich aus der Zusammenarbeit mit Nachbardisziplinen ergeben, zu integrieren. Dabei werden die traditionellen Forschungs- und Lehrgegenstände beibehalten, ja verstärkt. Zu den vor allem durch Prof. Riedweg und Prof. em. Burkert und PD Dr. V. Masciadri vertretenen Forschungsschwerpunkten der Religionswissenschaft, des griechischen Mythos und der Philosophiegeschichte treten mit Prof. Baumbach und Prof. Eigler die Gebiete der Literatur der Zweiten Sophistik, der griechischen Epigrammatik, der Literatur der Römischen Republik und Kaiserzeit, der lateinischen Dichtung der Spätantike und des Humanismus sowie der Rezeption der Antike. Eine Vielzahl von im Rahmen der Nachwuchsförderung entstehenden Qualifikationsarbeiten bereichert das Spektrum zusätzlich. Eine reiche Vortragstätigkeit Institutsangehöriger im In- und Ausland, eine entsprechende Zahl von Gastvorträgen in Zürich und eine umfangreiche Publikationsliste belegen die Produktivität, Qualität und Internationalität der in Zürich betriebenen kulturhistorischen und literaturwissenschaftlichen Forschung. Innovative Lehr- und Lernformen spielten neben Bewährtem im Berichtszeitraum in der Lehre eine grosse Rolle und zwar in Form von E-Learning-Kursen, die inhaltlich und methodisch in das literaturwissenschaftliche Studium einführen, E-Tutoraten, die Veranstaltungsinhalte bündeln und zusätzliche Materialien zur Vertiefung und Weiterarbeit zur Verfügung stellen und eines im Berichtszeitraum entwickelten, interaktiven E-Learning-Tools, das ab dem HS 2008 die sprachpraktischen Übungen des traditionellen Unterrichts ergänzt. Stark wurde zudem auf die Vernetzung einzelner Lehr veranstaltungen untereinander geachtet. Als besonderer Schwerpunkt hat sich die weitere Beschäftigung mit Strukturen herausgebildet, die eine effiziente Verknüpfung von E-Learning und traditionellen Lehr-Lernformen ermöglicht. Eine intensivierte Kooperation mit der Komparatistik schärfte bei den Studierenden modern-philologisches Methodenbewusstsein. Die Weiterbildungsveranstaltungen der Hochschuldidaktik, ein traditionell grosser studentischer Einfluss auf Inhalte und Methoden und die Schulerfahrung vieler Lehrender sichern die Qualität der Lehre am Klassisch-Philologischen Seminar.

Wichtigstes Instrument der Nachwuchsförderung am Klassisch-Philologischen Seminar bilden die Assistenzstellen, die in Zürich hauptsächlich mit Doktorierenden besetzt werden. Die Forschung der Nachwuchskräfte wird durch individuelle Betreuung sowie durch das gezielte Offenhalten von Freiräumen im Rahmen der Assistenz gefördert, während die vielfältigen Anforderungen im Bereich der persönlichen Assistenz und der Seminarverwaltung in nahezu idealer Weise für allfällige zukünftige Aufgaben qualifizieren.

Priorität wird in den nächsten Jahren der Forschung zukommen. Gleich mehrere schon in Vorbereitung befindliche internationale Kongresse sollen das Klassisch-Philologische Seminar zu einem international wahrgenommenen Forum für aktuelle, interdisziplinäre Diskurse machen. Zur weiteren Stärkung der Forschung möchten wir zudem die Nachwuchsförderung im Rahmen des strukturierten Doktorandenprogramms intensivieren. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der Archäologie und Alten Geschichte zur Entwicklung einer Doktorandenschule wichtig. Die Universität hat die dazu nötigen Mittel gesprochen.

Im Hinblick auf die Lehre konnte im Berichtsjahr die sich seit Jahren hinziehende Auseinandersetzung mit dem Lehrstuhl für Indogermanistik um die Gewichtung der Linguistik abschliessend zugunsten einer grösseren Flexibilität und Freiheit der Studierenden in der Schwerpunktbildung gelöst werden. Die Verantwortung für das Studium in den Fächern Griechische und Lateinische Sprach- und Literaturwissenschaft liegt jetzt ausschliesslich beim Seminar für Klassische Philologie. Die neu implementierte Gestaltung der BA- und MA-Studiengänge folgt den Empfehlungen der Evaluation und fördert die Studierendenmobilität, da Zürich im internationalen Vergleich künftig keinen Sonderweg in der Ausbildung der Klassischen Philologie beschreitet. Zur Stärkung der eigenen Linguistik wurde dem Klassisch-Philologischen Seminar im Berichtszeitraum eine neue Assistenzprofessur zugesprochen. Um die Nachhaltigkeit des in den Lehrveranstaltungen erworbenen Wissens zu garantieren, aber auch, um Ergänzungen sowie Anreize zum Selbststudium zu bieten, werden wir in Zukunft noch mehr auf neue Lehrmittel setzen. Die bestehenden Angebote im E-Learning-Bereich sollen dazu noch effizienter mit den Veranstaltungen vernetzt werden. Von einer stärkeren, schon durch die neuen interdisziplinären Studiengänge, aber auch darüber hinaus geförderten Vernetzung mit anderen Fachbereichen erwarten wir eine noch bessere Positionierung der Klassischen Philologie im Fächerkanon der Universität. Insbesondere soll die Vernetzung mit den Sprachwissenschaften der anderen Philologien über die Assistenzprofessur aufgebaut werden.