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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Abgeschlossene Projekte (Auswahl)

Demokratie und Populismus in der Antike und heute

(Demokratie und Populismus in der griechischen Antike und heute. Akten der ersten internationalen Tagung des ZAZH – Zentrum Altertumswissenschaft Zürich, UZH, 2020. Herausgegeben von Christoph Riedweg, Riccarda Schmid und Andreas Victor Walser in Zusammenarbeit mit Benedetta Foletti und Camille Semenzato (Beiträge zur Altertumskunde 415), Berlin/Boston: de Gruyter, 2024. IX und 512 S.; https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783111339610/html).

Demokratie – „Volks-Herrschaft“ – ist nicht nur als Wort altgriechischen Ursprungs. Auch als Regierungsform für differenzierte Gesellschaften ist die Demokratie eng mit dem Athen des 5. Jahrhundert v. Christus verbunden, wo diese erstmals bewusst praktiziert worden ist. Die Attische Demokratie mit ihrer wechselvollen Geschichte hat Philosophen, Denker und Dichter der Antike zu nicht selten ausgesprochen kritischen Reflexionen inspiriert, sie ist aber auch für die heutige politikwissenschaftliche Demokratieforschung nach wie vor ein wichtiger Bezugspunkt. Von besonderer Aktualität ist dabei das Verhältnis von Demokratie und Populismus bzw. Demagogie („Volks-[Ver]führung“).

Verantwortliche UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg, Prof. Dr. Daniel Kübler, MA Riccarda Schmid, Prof. Dr. Andreas Victor Walser

Philosophie für die Polis. Akten des 5. internationale Kongresses der Gesellschaft für Antike Philosophie (GANPH)

Tagung in Zürich 6.–9.9.2016; Tagungsband 2019 publiziert (Beiträge zur Altertumskunde, Verlag de Gruyter, Berlin).

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg

Grundriss der Geschichte der Philosophie (begr. von F. Ueberweg, völlig neubearbeitete Ausgabe). Die Philosophie der Antike Band 5: Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike.

Das Projekt steht im Zusammenhang mit dem Grossprojekt einer völligen Überarbeitung des „Grundriss der Geschichte der Philosophie“, begründet von F. Ueberweg. Der vom SNF-Projektverantwortlichen Prof. Dr. Christoph Riedweg (Zürich) zusammen mit dem Philosophiehistoriker Prof. Dr. Christoph Horn (Bonn) und dem Patristiker Prof. Dr. Dietmar Wyrwa (Bochum/Berlin) mitbetreute Band 5 „Philosophie der Kaiserzeit und Spätantike“ bildet den Abschluss der Reihe „Die Philosophie der Antike“. Ziel ist es, das mit dem Namen Ueberweg traditionellerweise verbundene hohe Niveau eines philosophiegeschichtlichen Standardwerkes in deutscher Sprache zu erreichen und in detaillierten und umfassenden Darstellungen den neuesten Stand der philosophiegeschichtlichen Forschung zur Philosophie der Kaiserzeit und der Spätantike zu repräsentieren. Das Werk, an dem über 40 anerkannte Spezialistinnen und Spezialisten aus Europa und Übersee mitwirken, deckt eine Epoche ab, die sich in mancher Hinsicht mit der Gegenwart berührt: Den politisch-historischen Rahmen bildet das römische Weltreich, welches mit seiner Ausdehnung von Spanien bis Mesopotamien und von Nordafrika bis England ein frühes und sehr anschauliches Beispiel für Globalisierung darstellt. Mit dem Einbruch der jüdisch-christlichen Tradition in die pagane Welt kannte es ausserdem einen „Clash of civilizations“ avant la lettre, wobei die Analyse der damaligen Prozesse der wechselseitigen kulturellen Assimilation bis heute sehr lehrreich ist. Unser Bandkonzept trägt dieser Tatsache u.a. dadurch Rechnung, dass pagane auf der einen und jüdische bzw. frühchristliche Autoren auf der anderen Seite nicht gesondert, sondern in einer Gesamtperspektive behandelt werden. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass in den in diesem Band untersuchten ersten sieben Jahrhunderten nach Christus die Grundlagen der europäischen Identität gelegt worden sind, und nicht nur dieser, wenn man an die Übernahme und Weiterentwicklung der spätantiken Wissenstraditionen im frühen Islam denkt.

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg

Handwörterbuch der antiken Sklaverei (HAS)

Projekt: Das 2017 abgeschlossene Projekt Handwörterbuch der antiken Sklaverei HAS vereinigt die Ergebnisse der internationalen Sklavenforschung aus einer interdisziplinär altertumswissenschaftlichen Perspektive. Im Rahmen des Mainzer Akademievorhabens Forschungen zur antiken Sklaverei (1950–2012), zuletzt geleitet von Prof. Dr. Heinz Heinen und Prof. Dr. Winfried Schmitz, haben seit 2003 neun Fachgebiete von Archäologie bis Rezeptionsgeschichte das Grundlagenwerk erarbeitet. Die Buchversion umfasst drei Bände mit 3.780 Spalten zu über 1.400 alphabetisch geordneten Stichwörtern.

Die Lateinische Philologie konzipierte und betreute dabei rund 110 Artikel zu römischen Autoren, Werken, Gattungen, Institutionen und Praktiken mit Schwerpunkt auf den vielfältigen Ausdrucksformen der literarischen Repräsentation von Unfreiheit. Bei der philologischen Aufbereitung und Diskussion zentraler Quellentexte zur römischen Sklaverei kommt historischen Kontexten ebenso viel Bedeutung zu wie den poetisch stilisierten Imaginationen beispielsweise der Komödie oder Liebeselegie. In Zusammenarbeit mit über 70 BeiträgerInnen aus der Schweiz und dem Ausland fanden in Zürich mehrere Workshops statt, wobei zahlreiche weitere, oftmals kooperative Publikationen und weitere Forschungsaktivitäten zur Thematik angeregt werden konnten. 

Publikation: Handwörterbuch der antiken Sklaverei (HAS). 3 Bde, herausgegeben von Heinz Heinen † in Verbindung mit Ulrich Eigler, Peter Gröschler, Elisabeth Herrmann-Otto, Henner von Hesberg, Hartmut Leppin, Hans-Albert Rupprecht, Winfried Schmitz, Ingomar Weiler und Bernhard Zimmermann, Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2017 (Forschungen zur antiken Sklaverei Beiheft 5). 1980 S., 173 s/w Abb. Deutsch, mit Artikeln in englischer, französischer, italienischer und spanischer Sprache. Letzte Gesamtlieferung mit CD/DVD erscheint 2018.

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Ulrich Eigler.

Kyrill von Alexandrien, Gegen Julian: Kritische Edition der Bücher 1–5

The aim of this interdisciplinary project, carried out in collaboration with colleagues from Germany and the United Kingdom (Prof. Dr. Gerlinde Huber-Rebenich [Bern], Prof. Dr. Wolfram Kinzig [Bonn], Prof. Dr. Stefan Rebenich [Bern], Prof. Dr. Adolf Martin Ritter [Heidelberg], Prof. Dr. Markus Vinzent [London]), is to produce the first really critical edition of the remaining ten books of the (originally at least double-sized) work by Cyril of Alexandria „Against Julian“, composed in the first half of the 5th century AD. In this work, the archbishop of Alexandria tries to refute the severe accusations which the Emperor Julian brought forward against the Christians mor than 60 years earlier in a polemical treatise entitled „Against the Galileans“. Cyril’s refutation is not only a highly interesting document of the controversies between paganism and Christianity and of the intellectual atmosphere in late antiquity quite in general. It is also a very important source for works otherwise lost, amongst them Julian’s anti-Christian pamphlet and treatises by Porphyrius and other philosophers.

Publikation: Kyrill von Alexandrien, Werke Bd. I: »Gegen Julian«, Teil 1: Buch 1–5. Herausgegeben von Christoph Riedweg (in Zusammenarbeit mit Wolfram Kinzig, Gerlinde Huber-Rebenich, Stefan Rebenich, Adolf Martin Ritter und Markus Vinzent, und unter wissenschaftlicher Mitarbeit von Thomas Brüggemann, Michael Chronz, Nico­la Schmid-Dümmler, Regina Füchslin, Elena Gritti, Ruth E. Harder, Kaspar Howald, Christian Oesterheld, Andreas Schatzmann und Camille Semenzato). Mit einer allgemeinen Einleitung von Christoph Riedweg und Wolfram Kinzig (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte NF 20), Berlin/Boston: de Gruyter 2016. CCXXXIII + 407 S. (eBook: www.degruyter.com/viewbooktoc/product/428524).  
Stellenindex und Griechischer Index der Personen und Orte für Kyrill CI 1–5 sowie Corrigenda und Addenda in: Kyrill von Alexandrien, Werke Bd. I: »Gegen Julian«, Teil 2: Buch 6–10 und Fragmente. Herausgegeben von W. Kinzig und Th. Brüggemann. Syrische Fragmente herausgegeben von H. Kaufhold (Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte NF 22), Berlin/Boston 2017, 903–937 und 939–947.
Der griechische Text ist wiederabgedruckt in: Cyrille d’Alexandrie, Contre Julien Tome II (Livres III–V). Introduction et annotation Marie-Odile Boulnois, Texte grec Christoph Riedweg (GCS NF 20), Traduction Jean Bouffartigue (), Marie-Odile Boulnois et Pierre Castan (Sources Chrétiennes 582), Paris 2016.

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg

Pythagoras: His Live, Teaching, and Influence. An Introduction.

Pythagorean theorem, cosmic harmony, reincarnation and vegetarianism – these are only some of the associations which the name of this legendary sage evokes. Yet what can we actually know about Pythagoras of Samos (ca. 570–480 BC)?
An attempt at grasping the historical nucleus of this multifaceted personality has to start with sifting the complex literary tradition surrounding Pythagoras, but also the general cultural atmosphere of his lifetime has to be taken into account. Categories of the modern sociology of religion prove to be quite helpful for understanding the intriguing phenomenon of this charismatic teacher and leader, who has had such a great impact on western philosophical traditions, from antiquity through middle ages to renaissance and modern times.
Having published an introduction to Pythagoras in German (Pythagoras: Leben – Lehre – Nachwirkung. Eine Einführung, München: Beck Verlag, 20072 (20021). 208 p.), this project was aimed at producing an English version for Cornell University Press.
See Christoph Riedweg, Pythagoras. His Life, Teaching, and Influence. Translated by Steven Rendall, Ithaca: Cornell University Press, 20051. 184 S.; revised Paperback-edition: 20082. 185 p.).

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg

Porphyrios über Christus und die Christen: „De philosophia ex oraculis haurienda“ und „Adversus Christianos“ im Vergleich.

The originally massive work „Against the Christians“ by the erudite Platonic philosopher and philologist Porphyry of Tyre (ca. 234-305/10 A. D.) must have been considered by Christians for a long time as a serious threat to their religion. However not only date and place of its composition are highly controversial, but also the general thrust of the attack, as well as the relation between this work and Porphyry's „Philosophy from Oracles“, which also partially dealt with Christ and Christianity and therefore has recently been connected with „Against the Christians“. Whereas, however, „Against the Christians“ was mainly intended to „slander the Holy Scriptures and to revile and denigrate their Christian interpreters“ (Eusebius), the „Philosophy from Oracles“, which seems to have been addressed to fellow „initiated“ into religious Platonic philosophy, tried to bring to light the deep philosophical meaning hiding in oracles of Apollo and other gods and good demons. A famous oracle of Hecate on Christ and the Christians e.g. sharply distinguishes, and with her also Porphyry, between Christ and the Christians, the latter being rejected as ignorant and polluted. Christ, on the contrary, is recognized as a morally outstanding, „most pious“ man, whose passion is interpreted against the background of Platonic philosophy. Such an interpretation possibly marks out the boundaries within which a rapprochement of pagan religious philosophy and early Christianity was actually conceivable, if at all.
Cf. Christoph Riedweg, Porphyrios über Christus und die Christen: De philosophia ex oraculis haurienda und Contra Christianos im Vergleich, in: L’apologétique chrétienne gréco-latine à l’époque prénicénienne. Entretiens sur l'antiquité classique de la Fondation Hardt 51, Vandœuvres-Genève 2005, 151–203.

Verantwortlicher UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg

Walter Burkert, Kleine Schriften

Zum 70. Geburtstag des eminenten Zürcher Gräzisten und Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Walter Burkert hat das Klassisch-Philologische Seminar die Herausgabe seiner Kleinen Schriften lanciert. Es gibt wenige Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der klassischen Altertumswissen­schaften, die in den letzten Jahrzehnten in ähnlich pro­duktiver Weise zu einer Vielzahl von Themen und Perioden – von den soziobio­lo­gi­schen Wurzeln menschlichen Verhaltens und den paläolithischen Jägern über die ersten Hochkulturen des Vorderen Orients, die Blütezeit der griechischen und römi­schen Antike in Mythos, Religion, Literatur und Kunst bis zum Aufkommen des Christentums – publiziert und mit ihrem Œuvre eine vergleichbare Wirkung entfaltet haben, weit über die engeren Fachgrenzen hinaus. Die wichtigeren Buchpublika­tio­nen sind zumeist in eine oder mehrere moderne Fremdsprachen übersetzt worden und dürften in der Regel leicht greifbar sein. Dagegen erweist es sich nicht selten als beschwerlich, die teilweise an entlegenen Orten erschienenen kürzeren Bei­träge zu beschaffen. Daher wurde 2001 mit Band 1 die inzwischen vollständig erschienene Reihe von 8 Bänden Kleiner Schriften eingeleitet.
Walter Burkert, Kleine Schriften I: Homerica. Herausgegeben von Christoph Riedweg in Zusammenarbeit mit Franziska Egli, Lucius Hartmann und Andreas Schatzmann (Hypomnemata Suppl., Bd. 2), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2001. 281 S.
Für die weiteren Bände s. http://www.v-r.de/de/walter_burkert_kleine_schriften/sd-1/49.

Verantwortliche UZH: Prof. Dr. Christoph Riedweg, Dr. Franziska Egli, Dr. Lucius Hartmann, Dr. Andreas Schatzmann