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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Giuseppe Botturi

Die Synonyma Isidors von Sevilla und ihre Bezugstexte

Unter den zahlreichen Werken des großen Enzyklopädisten Isidor von Sevilla (VI-VII Jh.), der vor allem durch seine Etymologiae bekannt ist, findet sich auch ein kleineres, bisher in der Forschung kaum wahrgenommenes Werk, die Synonyma. Es handelt sich dabei um einen in zwei Büchern gegliederten Dialog zwischen Homo und Ratio; im ersten Buch beklagt sich Homo über sein Elend und seine Sündhaftigkeit; im zweiten wird er von Ratio belehrt, indem sie ihm moralische Vorschriften zum Heil erteilt. Der Titel findet darin seine Rechfertigung, weil alle Sätze und Begriffe durch synonymische Variationen wiederholt und verstärkt werden.

Das Werk wurde erst 2009 kritisch ediert, obwohl es zu den im Mittelalter am meisten verbreiteten und einflussreichsten Texten gehört. In der Literatur des Hoch- und Spätmittelalters war sein Einfluss allgegenwärtig: Es wirkte als Modell für Gebete, Meditationen, Bußdialoge und Soliloquia; sein besonders einprägsamer Stil – der stilus isidorianus – wurde häufig nachgeahmt.

Ziel der Dissertation ist es, die Stellung der Synonyma im Prozess der Tradierung antiken Gedankengutes und antiker Literaturtraditionen zu definieren, insbesondere herauszuarbeiten, wie biblische, heidnisch-antike und patristische Einflüsse in die Gestaltung dieses für die mittelalterliche Literatur prägenden Werkes zusammenfließen.

Publikation

Die Arbeit ist erschienen als: Giuseppe Botturi. I Synonyma di Isidoro di Siviglia e lo stilus isidorianus: interpretazione letteraria e studio dello stile con riferimento alle meditazioni di Pier Damiani, Giovanni di Fécamp e Anselmo d'Aosta. Bern: Peter Lang 2017.

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