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In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Estrella Pérez Rodríguez (Universidad de Valladolid, Spanien)
Der Contemptus sublimitatis ist eine Exempelsammlung aus dem 14. Jh., die in Norditalien von einem unbekannten Autor, möglicherweise einem Laien verfasst wurde. Ihre 122 Kapitel verbinden naturkundliche Informationen und moralische Lehren, die der Verfasser unterschiedlichen Quellen entnahm, mit kleinen dialogischen Szenen zwischen Pflanzen, Tieren oder Elementen aus der Natur, die eine originelle Schöpfung des Autors darstellen.
Der Text hatte zwischen dem 14. und dem 16. Jh. vor allem aufgrund der volkssprachlichen Übersetzungen - eine ins Niederländische, eine ins Englische und drei ins Französische - einen großen Publikumserfolg. Diese Übersetzungen sind in den letzten Jahren in der Forschung zunehmend beachtet worden, ihre Untersuchung wird aber durch die schwierige Überlieferungslage des lateinischen Textes erschwert. Dieser weist in den vierzehn Handschriften und zwölf Frühdrucken eine große Varianz auf. Die kritische Edition soll nicht nur den ursprünglichen Autortext bestimmen, sondern vor allem den Text in seiner Varianz erfassen und die Fassungen, die Vorlage der Übersetzungen wurden, zugänglich machen. Dabei gilt es zu klären, in welchem Umfeld das Werk entstand und verändert wurde, aus welchen Quellen Autor und Redaktoren schöpften und vor allem, inwieweit das Werk sich an ein Laienpublikum richtete und auf welche direkten und indirekten Wege es von diesem rezipiert wurde.
