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Seminar für Griechische und Lateinische Philologie

Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters

von Peter Stotz

Das Projekt

DasHandbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters wurde erarbeitet im Rahmen eines Projekts des Schweizerischen Nationalfonds (1984–1992). Weitere Förderung erfuhr das Werk seitens der Fritz-Thyssen-Stiftung. Das Werk erschien im Zeitraum von 1996 bis 2004 in fünf Bänden, im Verlag C. H. Beck in München im Rahmen des "Handbuches der Altertumswissenschaft".
Mit diesem Handbuch soll eine oft beklagte Lücke geschlossen werden: Zur Geschichte der lateinischen Sprache im Mittelalter wird erstmals ein Gesamtüberblick geboten. Das Ziel ist, die bisher erarbeiteten Forschungsergebnisse zu inventarisieren und mit der nötigen Behutsamkeit zu Linien auszuziehen. Angestrebt ist eine Darstellung in übersichtlicher und lesbarer Form, die dem Nichtphilologen möglichst weit entgegenkommt. Es wird ein lexikologisch-grammatisches Handbuch vorgelegt, das all denen, die sich mit lateinischen Texten des Mittelalters beschäftigen, die Einarbeitung in deren sprachliche Gestalt ermöglichen soll. Auf dem Hintergrund des antiken Lateins werden die sprachlichen Eigenheiten der mittelalterlichen Latinität nach Art und Verbreitung beschrieben. Damit wird für die Übersetzung und Interpretation des Textgutes, aber auch für die Editionsarbeit eine zuverlässige Grundlage bereitgestellt.

 

Näheres zu dem Projekt: Filologia mediolatina 1, 1994, S. 182-202; Listy filologické / Folia philologica 130, 2007, 1/2, S. 109-132.

Gliederung des Werkes

Erster Band

Peter Stotz
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters
Erster Band:
Einleitung, Lexikologische Praxis, Wörter und Sachen, Lehnwortgut
(Handbuch der Altertumswissenschaft, II.5.1).
München, Verlag C. H. Beck 2002.
Leinen, XXXI, 723 Seiten.
ISBN 3-406-49355-6.

Band I umfasst vier Abschnitte: an der Spitze steht, als Einleitung zu dem Gesamtgebiet wie auch zu der vorliegenden Darstellung, ein entwicklungsgeschichtlicher Überblick, der die Voraussetzungen und näheren Bedingungen beim Gebrauch des Lateinischen im Mittelalter klärt. In dem anschliessenden Abschnitt über lexikologische Praxis werden die verschiedenen Wörterbuch-Unternehmungen nach Eigenart und Zielsetzung charakterisiert. Auch werden systematische Gesichtspunkte zur lexikographischen Arbeit und deren Nutzung erörtert. Unter dem Titel "Wörter und Sachen" folgen spezifische Angaben zum Wortschatz von 24 ausgewählten Sachbereichen, dies je in Form einer Bibliographie raisonnée und von kurzgefassten Wortgeschichten. Der Band schliesst mit einer Darstellung der Wortentlehnungen aus dem Griechischen, aus dem Hebräischen und Aramäischen, aus dem Arabischen sowie aus den germanischen Sprachen.

Zweiter Band

Peter Stotz
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters
Zweiter Band:
Bedeutungswandel und Wortbildung
(Handbuch der Altertumswissenschaft, II.5.2).
München, Verlag C. H. Beck 2000.
Leinen, XXVI, 482 Seiten.
ISBN 3-406-45836-X.

Band II ist zwei zentralen lexikologischen Bereichen gewidmet: den mannigfachen Aspekten des Bedeutungswandels bei bereits bestehenden Wörtern einerseits und der Art und Weise, wie neue Wörter geschaffen und in Gebrauch genommen wurden, andererseits.

Dritter Band

Peter Stotz
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters
Dritter Band:
Lautlehre
(Handbuch der Altertumswissenschaft, II.5.3).
München, Verlag C. H. Beck 1996.
Leinen, XX, 352 Seiten.
ISBN 3-406-40362-X.

Band III ist der Lautlehre gewidmet. Geboten wird darin eine differenzierende Beschreibung der mannigfach sich überkreuzenden Entwicklungen im lautlichen und im graphematischen Bereich. Ordnungsprinzip in der Behandlung der Änderungen sind die den Ausgangspunkt bildenden Laute bzw. Grapheme, in der Reihenfolge: einfache Vokale, Diphthonge, Halbvokale, Konsonanten. Dazu treten Kapitel über Anaptyxe, Prothesis, Synkope, Aphärese, Akzentwechsel, Assimilation, Dissimilation, Metathese, Haplologie sowie Rekomposition.

Vierter Band

Peter Stotz
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters
Vierter Band:
Formenlehre, Syntax und Stilistik
(Handbuch der Altertumswissenschaft, II.5.4).
München, Verlag C. H. Beck 1998.
Leinen, XXVII, 510 Seiten.
ISBN 3-406-43447-9.

Band IV enthält eine ausgebaute Darstellung der Morphologie, sodann die Behandlung der wichtigsten Kapitel der Syntax und schließlich eine knappe Einführung in die Belange der Stilistik. Bei der Formenlehre geht es um Besonderheiten der Flexionsparadigmen von Nomina, Pronomina und Verben, um Wechsel des Genus, Steigerungsformen und um die Zahlwortreihen. Themen der Syntax sind der Gebrauch der Kasus und der Präpositionalkonstruktionen, sodann der Komparation, bei den Verben der Gebrauch der Tempora und der Genera verbi. Hinzu kommen die einzelnen Typen von Constructio ad sensum und von Ellipse. Schließlich wird das Verhältnis von Acc. c. inf. und indirekten Aussagesätzen erörtert. - In der Stilistik werden Verfahren zur Verknappung und zur Anreicherung des Ausdrucks behandelt, ferner Schmuck- und Gliederungsformen sowie der Status hergebrachter Sonderstile.

Fünfter Band

Peter Stotz
Handbuch zur lateinischen Sprache des Mittelalters
Fünfter Band:
Bibliographie, Quellenübersicht und Register
(Handbuch der Altertumswissenschaft, II.5.5).
München, Verlag C. H. Beck 2004.
Leinen, 1059 Seiten.
ISBN 3-406-52215-7.

Das ausführliche lexikologisch-grammatische Handbuch zum mittelalterlichen Latein, das der Autor in vier Bänden vorgelegt hat, wird durch diesen Abschlussband vielseitig erschlossen. Die Bibliographie führt über den behandelten Stoff sogar weit hinaus, in der Quellenübersicht finden sich zu jedem zitierten Autor oder anonymen Text nähere Hinweise, und im Wortregister werden die rund vierzigtausend behandelten Wortanwendungen übersichtlich dokumentiert. Damit wird ein rascher und effizienter Gebrauch dieses Nachschlagewerkes ermöglicht